Kontraindikationen - Wann darf Hypnose nicht angewendet werden?
Hypnose ist eine sehr sichere Methode und kann helfen, eine positive Veränderung im Denken, Fühlen und im Verhalten zu bewirken. Von der Anwendung der Hypnose wird jedoch abgeraten, wenn in der Folge eine gesundheitliche Schädigung des Klienten zu erwarten ist. In diesem Fall spricht man von einer Kontraindikation bzw. Gegenanzeige. Es gibt absolute als auch relative Kontraindikationen bei dem Einsatz von Hypnose. Bei Vorliegen einer absoluten Kontraindikation darf die Hypnose auf gar keinen Fall angewendet werden. Bei Vorliegen einer relativen Kontraindikationen sollte die Hypnose nur mit entsprechenden Fachkenntnissen und medizinischer Ausbildung angewendet werden.
Grundsätzlich sollte die Hypnose bzw. Selbsthypnose nur zum Einsatz kommen, wenn die gesundheitlichen Beschwerden ärztlich abgeklärt worden sind und es keine medizinischen Bedenken gegen eine Hypnosebehandlung bzw. Tiefenentspannung gibt.
Bei Vorliegen einer der genannten Kontraindikationen führe ich in meiner Praxis keine Hypnose Behandlung durch. Gerne können Sie mich jedoch auf Alternativen zur Hypnose Behandlung - beispielsweise Aktiv-Wach-Hypnose, Yager Code Therapie oder EMDR Therapie - ansprechen.
Zu den absolute Kontraindikationen gehören beispielsweise:
Thrombosen
Durch die in der Hypnose hervorgerufene Entspannung weiten sich die Blutgefäße im Körper, dies kann zu einer Embolie führen.
Geistige Behinderung oder Intelligenzminderung
Die Wirkung der Hypnose kann nicht vorhergesehen werden, möglicherweise hat die Hypnose eine gegenteilige Wirkung.
Relative Kontraindikationen
Psychosen (Schizophrenie, bipolare Störungen, emotional-instabile Persönlichkeitsstörung)
Die Wirkung der Hypnose kann ebenfalls nicht vorhergesehen werden, eine Verschlechterung der gesundheitlichen Verfassung des Klienten kann nicht ausgeschlossen werden. Daher findet der Einsatz von Hypnose ausschließlich im klinischen Umfeld und unter Aufsicht eines entsprechend ausgebildeten Facharztes statt.
Persönlichkeitsstörung
Der Einsatz von Hypnose bei Persönlichkeitsstörungen gilt als nicht erfolgsversprechend. Zwar tritt auch keine Verschlimmerung ein, eine Verbesserung ist jedoch nicht zu erwarten.
Herz- und Kreislauferkrankungen
Bei schweren Herz- und Kreislauferkrankungen - beispielsweise ausgeprägte Hypotonie/niedriger Blutdruck - ist eine Tiefenentspannung kontraindiziert und sollte nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Kürzlich vorgefallener Herzinfarkt oder Schlaganfall
Bei Personen mit einem erst kürzlich zurückliegenden Herzinfarkt oder Schlaganfall kann die Tiefenentspannung in der Hypnose zu einer Weitung der Blutgefäße und zu einer Embolie führen. Die Hypnose sollte daher ausschließlich in Absprache und mit Zustimmung des behandelnden Facharzt angewandt werden. Mehrere Wochen nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kann die Hypnose für die Genesung und Regeneration durchaus förderlich sein.
Epilepsie
Hypnose kann möglicherweise einen epileptischen Anfall auslösen oder die Anfallshäufigkeit erhöhen.
Auch hier erfolgt der Einsatz von Hypnose ausschließlich unter der Leitung eines entsprechend ausgebildeten Facharztes und in einem klinischem Umfeld, in dem die medizinische Versorgung gewährleistet ist.
Erkrankungen des zentralen Nervensystems
Hypnose wird bei Erkrankungen des ZNS (beispielsweise Morbus Parkinson) ausschließlich im klinischen Umfeld und unter Aufsicht eines entsprechend ausgebildeten Facharztes eingesetzt. In einer ambulanten Praxis kommt Hypnose bei Vorliegen einer entsprechenden Erkrankung des ZNS nicht zum Einsatz.
Depressionen
Reaktive Depressionen - also Depressionen als Reaktion auf belastende Lebensumstände - können sehr gut mit Hilfe der Hypnose behandelt werden. Hier fährt das Gehirn nach der Ausleitung aus der Hypnose wieder in den normalen Wachzustand hoch. Bei Vorliegen einer endogenen Depressionen sollte Hypnose nicht zum Einsatz kommen, da die Hypnose möglicherweise den Antrieb noch weiter mindert und sich die depressiven Beschwerden wie beispielsweise Müdigkeit und Erschöpfung verschlimmern können.
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Ähnlich wie bei Klienten mit einer sogenannten endogenen Depression befindet sich das Gehirn in einem unteraktivierten Zustand. Die Hypnose kann sich negativ auf die gesundheitlichen Beschwerden auswirken, der Klient fühlt sich möglicherweise nach der Hypnose antriebsloser und müder als vor der Sitzung.
Psychopharmaka
Psychopharmaka können ggf. die Abläufe im Gehirn verändern und den Erfolg der Hypnose beeinflussen. Klienten können unter dem Einsatz von Psychopharmaka stärker, schwächer oder gar nicht auf die Hypnose Behandlung ansprechen. Ebenfalls kann die Hypnose die Wirkung der Psychopharmaka verstärken oder herabsetzen.
Da die Wirkung der Hypnose bei Einnahme von Psychopharmaka nicht vorhersehbar ist, sollte die Hypnose nicht zur Anwendung kommen. Dies gilt gleichermaßen für Hypnose wie für Selbsthypnose.
Suchterkrankungen
Drogen, Medikamente und Alkohol können die Gehirnfunktionen stark beeinflussen. Der für eine erfolgreiche Veränderungsarbeit nötige Trancezustand kann möglicherweise erst gar nicht erreicht werden.
Nach einem erfolgreichen Entzug kann Hypnose jedoch dabei helfen, den Willen und das Durchhaltevermögen zu stärken und ein dauerhaft suchtfreies Leben zu ermöglichen.
Nicht stoffgebundene Süchte (Kaufsucht, Spielsucht) bei denen das Gehirn nicht von extern zugeführten Stoffen beeinflusst wird, gelten hingegen als gut behandelbar. Auch Rauchern auf dem Weg in ein rauchfreies Leben kann mit Hypnose sehr gut geholfen werden, da das in den Zigaretten enthaltene Nikotin die Trancefähigkeit nicht beeinflusst.
Schwangerschaft
Die Bearbeitung emotional aufwühlender Themen - egal ob mit Hypnose oder anderen Verfahren - sollte nach Möglichkeit vermieden werden, da diese für die Mutter und das ungeborene Kind zu belastend sein können.
Zudem kann eine sehr tiefe Entspannung - wie sie in der Hypnose erzeugt wird - zu vorzeitigen Wehen und Frühgeburten führen.
Eine Kontraindikation (Gegenanzeige) kann auch vorliegen, wenn der Klient eine vollkommen unrealistische Erwartungen an die Hypnose Sitzung hat. Beispielsweise wenn der Klient denkt, dass Hypnose alle Probleme löst, während er in der Hypnose "schläft". In diesem Fall wird der Klient von der Wirkung der Hypnose sehr enttäuscht sein.
Sie sind die einzige Person, die Ihr eigenes Problem lösen kann. Niemand sonst kann dies tun, auch nicht, wenn Sie unter Hypnose stehen. Ein Therapeut kann Sie in diesem Prozess nur begleiten und mit Hypnose die Veränderung unterstützen. Aus diesem Grund ist die eigene Motivation und die Bereitschaft zur Veränderung Voraussetzung für den Erfolg der Hypnose.
Die Hypnose ist ebenfalls nicht geeignet für Menschen, die Angst haben, in der Hypnose die Kontrolle abzugeben. Die für den Erfolg der Suggestionen erforderliche Trance-Tiefe wird möglicherweise aufgrund der mentalen und körperlichen Anspannung nicht erreicht. In diesem Fall empfehle ich die Yager Code Therapie ohne Hypnose Induktion.
Sofern sie sich in einer laufenden therapeutischen oder medizinischen Behandlung befinden, sprechen Sie die Anwendung der Hypnose oder der Selbsthypnose bitte immer mit Ihrem Arzt oder Therapeuten ab.
Hypnose Praxis Harvestehude | Parkallee 82 | 20144 Hamburg | Telefon 040 58 20 66